Freitag, 31. Juli 2020

Eindrücke der ersten Woche

Nun sind wir schon über eine Woche in Brasilien und obwohl dies gerade mal die Länge eines Urlaubs entspricht, fühlt es sich schon ein wenig wie Alltag an. Die ersten Hürden haben wir bereits genommen. Besonders wichtig war uns schnell einen brasilianischen Handyvertrag mit Internet zu haben, damit wir uns hier frei (Danke Google Maps) bewegen können und Schritt halten können mit den vielen Whatsapp- und Googleclassroomnachrichten, die auf uns einprasseln. Der Unterricht findet wegen Corona nur online statt; dies jedoch sehr organisiert. Es scheint, dass alle Seiten dieses Format gut annehmen und so sitzt am Vormittag eigentlich immer irgendwo jemand von uns in einer Ecke und hat eine Videokonferenz. Die Behördengänge hier sind schon eine Herausforderung. Unsere mühsam zurecht gelegten Anfragen auf Portugiesisch werden stets sehr schnell und sehr umfangreich beantwortet, so das wir nichts verstehen. Aber Dank Ronny und Lena sowie Bruna aus dem Sekretariat können wir die Dinge doch irgendwie lösen. Da es eine große deutsche Community hier gibt, gibt es auch einen deutschen Autohändler, der für uns die Um- bzw. Anmeldung unseren neuen Flitzer regelt (VW Spacefox) oder einen deutschen Versicherungsmakler für Autos. Apropos Versicherung. Die ersten Tage sind wir mit dem Auto bereits durch Sao Paulo gefahren, wie sich herausgestellt hat, ohne Versicherungsschutz. Es ist schon abenteuerlich.    

Homeschooling

 
Beim Einkaufen wird stets die Temperatur gemessen und sobald man das eigene Haus verlässt, muss man eine Maske tragen.

Das Obst- und Gemüseangebot ist sensationell. Es gibt die leckersten Früchte, viele von denen kannten wir noch gar nicht und so probieren wir uns durch dieses Schlaraffenland für Obst. Eine kanonballgroße Avocado kostet 95 Cent.


Frische Brötchen und Süßes gibt es bei unserem Hausbäcker Nova Suzy.

Ansonsten muss man sich von den Produkten gar nicht so umgewöhnen. Es gibt eigentlich alles, was es auch in deutschen Supermärkten gibt. Deutsches Bier, bzw. deutschklingendes Bier gibt es in jedem Laden und schmeckt erstaunlich gut. Die Genderdebatte scheint beim Bier auf jeden Fall noch nicht so richtig angekommen zu sein. Als emanzipierter Kosomoprolet probiere ich natürlich trotzdem "Blondine" Ale.



Die ersten Freizeitaktivitäten...
Lara reitet nun mit den Möllers 

und hat bereits ein Poloshirt vom Reitclub.

Darts ist Wahnsinn

Kickern mit Unterstützung der Cheerleadinggruppe Interlagos

Schuluniform, jedoch nicht verbindlich in der Schule

Laufen mit Maske bei heißen Temperaturen 
Was will man mehr?

Obwohl es aktuell Winter ist, kann man es gut bei Lagefeuer und Stockbrot bis spät in die Nacht draußen aushalten.











Sonntag, 26. Juli 2020

Ihr macht uns den Abschied nicht leicht…



Steffen, Cathi, Lillian, Jasmin; Mel, Maxim, Mik, Matti, Maila; Philine, Johannes, Edda, Pauli; Kathi, Jan, Andreas, Lisa, Katrin, Diana, Andi; Sven-Ole, Andrea; Holger, Tina, Marissa, Maira; Wolgang & Wolfgang, Martin und den Rest der Sportfachschaft, Kalle, Isabel; Guido, Sarah, Emily, Marlene; Sven, Henni, Enno, Pepe; Ronny, Lena, Juli, Emily; Stefan, Michael, Thomas; Detlev; Katrin, Alex, Ben, Karren, Thomas und den Rest der Volleyballrunde, die gesamte Freitagsfußballrunde aus Bergstedt; Skirunde aus Donnersbachwald; Volleyballrunde aus Bergstedt; SiB Club; Bob, Peggy, Mikey, Mike, Jasmin and the whole Schlitt Family, Greta, Deno, Jabin, Hannah, Oli, Lydi, Federica, Tim, Karoline, Karl, Oskar; Örni, Mitchi, Leo, Hellin; Alex, Lucie, Karlson, Fridjof; Plömi; Susi, Jork, Feli, Hedi, Jana, Stefan, Joris, Jenke; Katha, Daniel; Jörg, Bettina; Karsten, Dietlinde, Anja, Jan, Leon, Anna-Lena, Christa; Reike, Anne; Sigrid, Andreas, Ivette, Maik, Jessi, Tobi, Georg, Friedemann; Franzi, Adam; Christian, Stefan... 

… aber wir haben genug Gästezimmer hier :)

Donnerstag, 23. Juli 2020

Abreise

Nun ist der Tag gekommen. Heute startet unser großes Abenteuer. Die letzten Wochen waren bestimmt von vielen Verabschiedungen und finalen Vorbereitungen für unsere Ausreise. Autos sind verkauft, Haus ist übergeben, Koffer sind gepackt, Visa, Dienstpässe, Steuernummern und Arbeitsverträge vorhanden und alle Aufgaben nun erledigt. 

15:30 Uhr geht es mit unseren 9 Koffern, 1 Kitebag, 3 Handgepäckskoffern und Laras Schutzpatrone Dodo, ein Riesenteddy und ein Rieseneinhorn sowie ein Dutzend kleinerer Plüschtiere zum Flughafen.

am Hamburger Flughafen
Vielen Dank an dieser Stelle an Maxim und Karsten und Dietlinde, denn ohne euch als Umzugshelfer hätten wir das nie alleine transportieren können. Der Moment als das gesamte Gepäck aufgegebenen war, sorgte erstmalig für Entspannung, auch wenn die Verabschiedung von Eltern und Freunden dieser Entspannung ein jähes Ende bereitete. Das letzte Mal verabschiedeten mich meine Eltern 1998 an einem Flughafen für ein Jahr, als ich in die Staaten zog. Dieses Mal sollen es wenigstens 3 Jahre werden - das letzte Mal „Tschüss“ sagen, nach einer langen tränenreichen Verabschiedungstournee. Trotzdem oder gerade deswegen gehen wir mit einem guten Gefühl – zu wissen, dass wir nichts verlieren, sondern nur dazu gewinnen können. Der Flug von Hamburg nach Lissabon startete pünktlich und die Vorfreude stieg ebenso schnell. 
Beim Zubringerflug nach Lissabon scheint TAP sich eher an Ryanair zu orientieren – kein Unterhaltungsprogramm, nur teure Snacks und Getränke zum Verkauf. Der Transatlantikflug nach Brasilien hingegen hatte die neuesten Filme im Angebot. Nur leider hatten wir auch hier nichts davon. Nach den Wochen der Anspannung schlief Nicole bereits vor dem Start ein. Ich versuchte etwas Entschleunigung mit dem Film „25km/h“ zu erreichen. Aber nach kurzer Zeit fiel auch von mir alles ab und ich verabschiedete mich in einen langen (erfolglosen) Schönheitsschlaf, der diesen langen Flug fast kürzer hat wirken lassen als den Zubringerflug. Nachdem wir über ein schier endlos wirkendes Häusermeer geflogen sind, landete der Flieger pünktlich um 5:45 Uhr im beschaulichen Städtchen Sao Paulo – unser neues zu Hause.

Die Einreise verlief dank unserer Dienstpässe unproblematisch und selbst Dodo bekam einen Stempel in seinen Plüschtierreisepass. Den im Tropeninstitut in Hamburg gemachten Coronatest, wollte bei der Einreise niemand sehen. Ganz umsonst haben die Ärzte uns die Teststäbchen bis zum Würgen in den Rachen gesteckt und bis zum Mittelhirn in die Nase gebohrt. Die Koffer waren binnen 10 Minuten bereits ausgeladen und abholbereit auf dem Kofferband und unser Taxifahrer Nilo stand auch schon bereit. Vermutlich war er ein ehemaliger Tetrisprofi, denn er hat all unser Gepäck (unser Leben) in und auf seinem Renault Mittelklassewagen verstaut.  ber eine Stunde brauchten wir vom Flughafen bis zu Ronnys und Lenas Haus in Interlagos. Dies gab uns bereits einen Vorgeschmack, was Rushhour in einer 20 Millionen Metropole bedeutet. 

Angekommen im Hause Möller fühlten wir uns sofort wieder heimisch, bot es uns doch bereits im Oktober letzten Jahres Obhut und war im Nachhinein schon damals der Ausgangspunkt des Abenteuers, welches jetzt beginnt…




Ein paar Eindrücke...
Sao Paulo begrüßt uns



winterlicher Morgen mit 20 Grad



auf dem Weg durch Sao Paulo

Jetset...


13 Koffer und 4 Personen in einem Auto