Donnerstag, 23. Juli 2020

Abreise

Nun ist der Tag gekommen. Heute startet unser großes Abenteuer. Die letzten Wochen waren bestimmt von vielen Verabschiedungen und finalen Vorbereitungen für unsere Ausreise. Autos sind verkauft, Haus ist übergeben, Koffer sind gepackt, Visa, Dienstpässe, Steuernummern und Arbeitsverträge vorhanden und alle Aufgaben nun erledigt. 

15:30 Uhr geht es mit unseren 9 Koffern, 1 Kitebag, 3 Handgepäckskoffern und Laras Schutzpatrone Dodo, ein Riesenteddy und ein Rieseneinhorn sowie ein Dutzend kleinerer Plüschtiere zum Flughafen.

am Hamburger Flughafen
Vielen Dank an dieser Stelle an Maxim und Karsten und Dietlinde, denn ohne euch als Umzugshelfer hätten wir das nie alleine transportieren können. Der Moment als das gesamte Gepäck aufgegebenen war, sorgte erstmalig für Entspannung, auch wenn die Verabschiedung von Eltern und Freunden dieser Entspannung ein jähes Ende bereitete. Das letzte Mal verabschiedeten mich meine Eltern 1998 an einem Flughafen für ein Jahr, als ich in die Staaten zog. Dieses Mal sollen es wenigstens 3 Jahre werden - das letzte Mal „Tschüss“ sagen, nach einer langen tränenreichen Verabschiedungstournee. Trotzdem oder gerade deswegen gehen wir mit einem guten Gefühl – zu wissen, dass wir nichts verlieren, sondern nur dazu gewinnen können. Der Flug von Hamburg nach Lissabon startete pünktlich und die Vorfreude stieg ebenso schnell. 
Beim Zubringerflug nach Lissabon scheint TAP sich eher an Ryanair zu orientieren – kein Unterhaltungsprogramm, nur teure Snacks und Getränke zum Verkauf. Der Transatlantikflug nach Brasilien hingegen hatte die neuesten Filme im Angebot. Nur leider hatten wir auch hier nichts davon. Nach den Wochen der Anspannung schlief Nicole bereits vor dem Start ein. Ich versuchte etwas Entschleunigung mit dem Film „25km/h“ zu erreichen. Aber nach kurzer Zeit fiel auch von mir alles ab und ich verabschiedete mich in einen langen (erfolglosen) Schönheitsschlaf, der diesen langen Flug fast kürzer hat wirken lassen als den Zubringerflug. Nachdem wir über ein schier endlos wirkendes Häusermeer geflogen sind, landete der Flieger pünktlich um 5:45 Uhr im beschaulichen Städtchen Sao Paulo – unser neues zu Hause.

Die Einreise verlief dank unserer Dienstpässe unproblematisch und selbst Dodo bekam einen Stempel in seinen Plüschtierreisepass. Den im Tropeninstitut in Hamburg gemachten Coronatest, wollte bei der Einreise niemand sehen. Ganz umsonst haben die Ärzte uns die Teststäbchen bis zum Würgen in den Rachen gesteckt und bis zum Mittelhirn in die Nase gebohrt. Die Koffer waren binnen 10 Minuten bereits ausgeladen und abholbereit auf dem Kofferband und unser Taxifahrer Nilo stand auch schon bereit. Vermutlich war er ein ehemaliger Tetrisprofi, denn er hat all unser Gepäck (unser Leben) in und auf seinem Renault Mittelklassewagen verstaut.  ber eine Stunde brauchten wir vom Flughafen bis zu Ronnys und Lenas Haus in Interlagos. Dies gab uns bereits einen Vorgeschmack, was Rushhour in einer 20 Millionen Metropole bedeutet. 

Angekommen im Hause Möller fühlten wir uns sofort wieder heimisch, bot es uns doch bereits im Oktober letzten Jahres Obhut und war im Nachhinein schon damals der Ausgangspunkt des Abenteuers, welches jetzt beginnt…




Ein paar Eindrücke...
Sao Paulo begrüßt uns



winterlicher Morgen mit 20 Grad



auf dem Weg durch Sao Paulo

Jetset...


13 Koffer und 4 Personen in einem Auto

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